7.11.05

Glashaus



das Yahuh Logo
Alltägliche Situation im Internet:
Ein Reporter recherchiert - weit entfernt von seiner Redaktion - an einem staatspolitischen Artikel, hat eine Reportage fertig und schickt ein paar Vorab-Infos per E-Mail an seine Zeitung.
Soweit, so gut.

Das Problem war noch nicht, daß er seine Mail von China ins Ausland abgeschickt hat.
Vielmehr hatte er ein Problem, als sein Freemail-Provider seine Mail entdeckt hat - offensichtlich war sie durch eine Scannung nach Schlüsselworten aufgefallen - und die E-Mail mitsamt Name und Adresse des Journalisten an die chinesische Polizeistelle weitergeleitet hat.

Der regimekritische Reporter namens Shi Tao wurde daraufhin wegen Weitergabe von Staatsgeheimnissen zu 10 Jahren Haft verurteilt - ein Schlag ins Gesicht für Pressefreiheit und anonymen Mailverkehr im Internet.

Der Freemail-Anbieter ist weitbekannt und nennt sich Yahoo.
Den Vorwürfen, daß hier private Daten zwar nicht illegal, aber sicher unmoralisch an die Polizeistellen weitergeben werden, setzt Yahoo entgegen, daß sie nicht die einzigen sind, die Mails scannen und Infos an Behörden weitergeben.

Einen sehr ausführlichen Bericht gibts bei Tibet-Initiative.de.

Mein Fazit: Boykottiert Yahoo.
Meldet so viele Freemail-Accounts wie möglich an, leitet eurere Spam darauf, schaltet interne Weiterleitungen in schönen großen Schleifen durch.
Und nutzt vor allem die vielen, vielen Gigabytes im Freemail-System zum Filesharing.
Ladet Musik, Filme, Programme hoch, und das am besten automatisiert und mehrfach.
Schlechtes Gewissen braucht ihr dabei eigentlich keins zu haben, die Betreiber kennen so etwas wie ein Gewissen anscheinend überhaupt nicht...

Keine Kommentare: