28.8.05

Traumfessel

letzter Teil


Eiskalt


Ich bin Morgenmuffel. Nicht aus Trägheit oder Faulheit, einfach rein körperlich. Wenn ich weniger als sechs Stunden Schlaf bekomme, weigert sich mein Hirn am Morgen, in den Wachzustand überzugehen - das Aufwachen funktioniert einfach nicht, auch wenn es ein anderer Teil meines Bewußtseins wirklich will. Blöderweise ist dann auch noch die Willenskraft so stark gedämpft, daß das Aufstehen dann überhaupt nicht klappt. Wirklich, gar nicht. Deswegen gehe ich bei sehr späten Abenden dazu über, lieber die Nacht aufzubleiben und am nächsten Morgen müde zu sein, als zu wenig Schlaf zu bekommen und die ersten Stunden (Uni etc.) zu verschlafen.

An so einem Punkt - 6:10 Uhr morgens, am Vorabend sehr spät ins Bett - war ich eines grausamen Tages in der folgenden Situation (wirklich passiert!):
Dienstag Morgen. Wecker piept, Schule steht an. Ich wälze mich noch ein paar Minütchen unter der warmen Decke, ziehe mir sie dann langsam weg (Kälte hilft beim Aufstehen...) und quäle mich, mit den Füßen voraus, aus dem Bett. Der unwiderstehlichen Müdigkeit, die mich überkommt, als ich endlich stehe, kann ich beim besten Willen nicht widerstehen. Aber den rückwärtigen Sturz zurück in die Federn kann ich geistig noch abfangen, ich setze mich lediglich auf die Bettkante und sammle neue Kräfte. Noch mit sichtunfähigen Augen latsche ich barfuß über den kalten Boden zum Schrank und beginne, mich anzuziehen.

Dann - der Wecker piept. Verdammt, denke ich. Ich liege ja immer noch! Das ist auch das erste Mal, daß ich sogar vom Aufstehen träume. War aber wirklich real! Ein schneller Blick auf die Uhr zeigt mir an, daß es schon 6:18 Uhr ist und es langsam Zeit wird, sich zu sputen. Meine Mutter ruft schon von unten, ich solle endlich auftauchen. Na toll - die ganze Energie, die ich zum Aufstehen brauchen würde, ist schon weg. Klar, normalerweise stehe ich ja nicht zweimal hintereinander auf! Letzte Notmethode - ganz langsam aus dem Bett rollen. Aus Erfahrung weiß ich, wenn ich am Boden liege, bin ich halbewegs wach.

Womp, der kalte Boden hat mich wieder. Ich verscheuche den Gedanken, die Decke hinterherzuziehen und einfach weiterzuschlafen und krieche unter unmenschlicher Willenkraft zum Kleiderschrank. Als ich ihn erreiche, fängt der Wecker an zu piepsen...

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…
Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.
Anonym hat gesagt…

khihi, du hast es schon nicht leicht, was?
Na ja, solange du den Wachzustand nicht zufällig mal mit einem lucid Dream verwechselst und dann versuchst aus einer Laune herraus den Schrank umzuwerfen...