20.3.06

Zodiacmodding



Vier Schrauben, ein bißchen Gefummel, nochmal vier Schrauben und mächtiges Gefummel, schon liegt der Zodiac offen vor mir.

Das Display, die Gummiteile und die Knöpfe wurden mit Kreppband abgeklebt, bevor das gesamte Gehäuse mit schwarzem Acryllack ("hält auf allem") besprüht wurde. Netterweise war er sogar seidenmatt, also keine Angst wegen Fingertapsern.

 Das hier sind zwei Schichten Lack, zwei Stunden Trockenzeit zwischen den Sprühvorgängen und dann nochmal 24 Stunden Endtrocknung.

Eine Freundin - werdende Kunststudentin - bat ich dann um das passende Design, und innerhalb von 10 Minuten hatte ich zwei ziervolle Tribals auf Papier. Diese Zeichnung wurde dann auf Elefantenhaut (selbstklebende, dünne Folie) per Skalpell übertragen.

Die Folie wiederum mußte dann ganz, ganz vorsichtig auf das schwarze Gehäuse aufgeklebt werden. Einerseits vorsichtig, um die Konturen rund um die vorhandenen Elemente (Knöpfe, Display) hinzubekommen und andererseits so paßgenau, daß später die weiße Farbe nicht unter Falten und Ritzen dringen kann. Dies ist der heikelste Schritt, hier also besser einmal zu oft kontrollieren und nachkorrigieren, als zu selten. Besonders spitze Ecken sind gefährdet, diese also besonders sorgfältig fixieren.


Nach dem Abkleben sollte das Gehäuse nochmals mit einem weichen Pinsel und etwas Nitro(ersatz) großflächig von Fett und Staub befreit werden - je sauberer, desto besser hält später der Lack.

Dann werden wieder zwei Schichten Lack aufgesprüht - und nicht in Panik geraten, wenn die Oberfläche nach dem Spritzen leicht wellig aussieht. Beim Trocknen glättet sich der Lack von selbst.


Dann folgt der letzte heikle Teil - Folie abziehen. Am besten wird das getan, bevor der Lack wirklich trocken ist, damit man in diesem Stadium mit dem Fingenagel / Messer noch kleine Patzer korrigieren kann. Die Folie sollte möglichst senkrecht zum Lack abgezogen werden, um die Bruchkanten klar anzureißen. Wenn die Folie nur flach abgezogen wird, kann es sein, daß sie sich nur vom Lack löst und sich die aufgesprühte Schicht direkt auf die Grundierung legt. Dann ist schnelles Handeln angesagt, möglichst schnell die Fehlstellen wieder abkratzen - allerdings, ohne die Grundierung zu beschädigen.

Genauso geht es mit der Rückseite weiter.
Kontur ausschneiden, mit Folie bekleben, lackieren.


Dann folgt noch eine Schnelltrocknung über Nacht - je wärmer, desto schneller härtet der Lack durch. Und bei der Gelegenheit kann man gleich das bereitstehende Nitro nutzen und die Elektronik von Staub und Dreck befreien, der sich im Laufe der Monate angesammelt hat. Natürlich müssen nach der Trocknung alle Klebestreifen wieder restlos weg - hier besonders bei scharfen Kanten vorsichtig sein, der Lack kann abblättern.


Elektronik wieder genauso rein wie vorher, alle Flachbandkabel prüfen (mein Digitizer-Connector war gebrochen, ich mußte ihn mit Heißkleber fixieren) und am Schluß den Akku anschließen. Dann erst einen Funktionstest machen, dann erst das Gehäuse wieder verschrauben.


Am Schluß kommt noch eine Schicht schnelltrocknender Klarlack drauf, damit die Tribal-Kanten und der doch relativ weiche Lack nicht den Ansprüchen des Alltags unterliegen.


Bereit für den PUM-Modding Contest!



Dauer des Moddings: 3 Tage, etwa 6 Arbeitsstunden
Materialaufwand: 8 Euro für eine Dose weiß glänzenden Acryllack

Keine Kommentare: