21.5.07

Autoliebe



spiegelnder Dachgepäckträger im Abendrot


Eine laue Sommernacht, eine sehr späte laue Sommernacht.
Müde stelle ich den Motor ab, schalte das Licht aus, stehe auf und schlage die Tür zu.
Wirklich, eine seeeehr späte laue Sommernacht.
Der Blick fällt auf den ehemals weißen Lack unterhalb der Türen, und ich muß ernsthaft nachdenken, wann ich das Auto das letzte Mal gewaschen habe. Mit einem ergebenen Seufzen streiche ich über die hauchgelbe Pollenschicht auf der Windschutzscheibe und beschließe, zumindest die Fenster wieder einmal zu putzen.

Der nächste Tag fängt wieder viel zu heiß an, in letzter Zeit stehe ich freiwillig mit der Sonne auf. Über 25°C ist an Schlafen einfach nicht mehr zu denken.
Die Grillen zirpen, und die Luft schlägt mir schwül entgegen, als ich mit einem Eimer bewaffnet vor die Tür trete. Nur ein bißchen klares Wasser, und ein Lappen.
Ich will ja nur ein bißchen klare Sicht, man muß es nicht gleich übertreiben.
Die Sonne und damit verbundene Hitze drückt den Arbeitseifer enorm, dagegen ist die Arbeit mit dem kalten Wasser sehr erfrischend. Sechs Scheiben später - die Windschutzscheibe muß von zwei Seiten gewischt werden - betrachte ich das Ergebnis.
Bereits jetzt bilden sich zarte Kalkflecken auf dem Glas, etwas Fensterputzmittel würde vielleicht für mehr Durchblick sorgen.
Bewaffnet mit der Sprühflasche (Glasreiniger auf Biobasis), eine kurze Sprühdusche, etwas Wischerei und eine Klarspülung später sind die Scheiben schon deutlich sauberer.
Doch nun sieht man die Wischspuren der beschlagenen Scheiben von letztem Winter. Ich habe das einzige Auto, das innen dreckiger ist als außen...
Mit dem restlichen Putzwassser, so beschließe ich kurzerhand, kann ich auch noch schnell die Innenseiten saubermachen. Fünf Scheiben später bemerke ich, daß der Rest Wasser im Eimer eine Winzigkeit zu wenig ist. Beim Nachfüllen räume ich noch kurz unter den Sitzen auf, klopfe die Fußmatten aus und kehre mit einem halbvollen Eimer Seifenwasser und dem Staubsauger zurück.
Der Saugvorgang war dringend nötig, genau wie die Generalsäuberung des Kofferraums.
Das Ende klar in Sicht, mache ich mich an die letzte Scheibe und befreie auch diese von Fettspuren.
Hm, im direkten Vergleich bringt die Seife doch viel mehr als das klare Wasser. Und es ist eh noch soviel im Eimer, also kann ich die anderen 5 Scheiben auch noch eine ordentliche Innenreinigung verpassen.
Die 6 Scheiben sind sauber, der Innenraum sieht aus wie neu, und im Vorbeigehen mußte die Armatur auch noch dran glauben - das erste Mal seit einem Jahr wieder staubfrei.

Skeptisch werfe ich den Blick auf meinen immer noch halbvollen, schäumenden Eimer. Das kann man doch nicht einfach wegschütten. Prompt entschlossen hole ich mir den Autoschwamm, den Fliegenkratzer und das Fensterleder und mache mich an eine grobe Waschaktion. Nur bis das Wasser leer ist.
Das Wasser ist schnell leer - so ein Schwamm saugt eine Menge - und das Auto noch halb dreckig. Also, nochmal anständig nachfüllen.

Eine Gesamtwäsche, Felgenpflege, Unterbodenreinigung, einige Lackausbesserungen und eine Heißwachspolitur später muß ich leider aufhören, weil die Sonne untergegangen ist.
Aber man muß es ja auch nicht übertreiben.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

jajaja,
wie war das noch mit dem kleinen Finger und der ganzen Hand? :-)
Danke für den Artikel.
Gruß
Matthias

Anonym hat gesagt…

Es gibt ihn wieder.

Danke.

koermit

P.S.: Bei uns gibt es etwas, dass nennt sich "Waschanlage". ;)