24.9.07

Studentenküche

So, da ich die Idee schon wirklich lang vor mir hergeschoben und immer wieder verworfen habe, ist nun die Zeit der Verwirklichung gekommen.



Fettkartoffeln

Roasted Chicken mit Thymiankartoffeln
Ungenießbare Rezepte aus der Studentenküche (100% tested and approved)


Ihr holt euch einen beliebig großen Sack Kartoffeln und schneidet sie nach eigenem Ermessen in mitteldicke Scheiben. Dann kippt ihr ungefähr dreimal soviel Öl wie gewönlich in die Pfanne, macht den Herd an und schmeißt schonmal die ersten Kartoffelscheiben rein. Dadurch bewirkt man, daß die Scheiben das Öl gut aufsaugen und ihre schöne latschige Konsistenz erhalten. Auf die noch rohen Kartoffelscheibenhälften wird etwas Thymian gestreut, der nach dem Wenden binnen Sekunden all seine ätherischen Öle unbemerkt an die Luft abgibt und den Kartoffelscheiben einen lecker bitter verbrannten Beigeschmack verleiht. Nach 10 Minuten gelangweilten Wartens stellt ihr die Temperatur auf zweithöchste Stufe und beobachtet befriedigt, wie sich eine appetitlich braune Kruste bildet.
Kartoffeln wenden, eine einzelne Scheibe mit einem Löffel rausholen (Öl abgießen nicht vergessen, auch nicht die nächsten 300 Mal) und in der einen Hand balancieren, während die andere blind nach einem Teller greift, das alles sollte mit etwas Übung in einer fließend anmutenden Bewegung ablaufen.
Die Temperatur des Herdes laßt ihr einfach unverändert auf zweithöchster Stufe stehen, damit die folgenden Scheiben schneller fertig werden...
...zumindest von außen. Hier sorgt die frei gewählte Dicke von guten 8mm dafür, daß die Scheiben auch nach dem Braunrösten noch richtig Biß haben.
Wenn die letzten Scheiben in der Pfanne gelandet sind, könnt ihr langsam die Dunstabzugshaube anmachen - Küchenfenster und evtl. vorhandene Türen sind auch zu empfehlen, falls der Ölgeruch am nächsten Tag nicht mehr als Allererstes bemerkt werden soll.
Letzten Endes streut ihr noch Kräutersalz über die heißen, knusprigen Scheiben, die es dekorativ nach unten (zu den kalten, latschigen) rieseln lassen.
Die ideale Kochzeit ist übrigens zwischen 8 und 10 Uhr abends, damit ihr auf keinen Fall in Versuchung kommt, noch ein paar Hauptgerichte zur Beilage im nächsten Supermarkt erstehen zu können. Der Kühlschrank sollte ja schon allein aus Kaloriengründen ohnehin immer leer sein.

Drapiert letztendlich die verkohlten Scheiben an den Rand und löst die ölschimmernden Brocken voneinander. Dann noch ein vertrocknetes Rosmarinzweiglein obendrauf - wieder einmal ein Festmahl.
Guten Appetit!

(Das Sarkastische daran: Am Vortag hatte ich es perfekt hingekriegt. Für drei Leute. Aber es war so lecker, daß ich es nochmal probieren wollte.)

1 Kommentar:

Ani hat gesagt…

Na da wünsch ich doch glatt mal einen guten Apettit (und hoffe auf etwas mehr Genießbares, wenn ich komme *g*)