4.6.08

Studienverkürzung Teil 2: Problemlösung



schneebeckte, kleine lila Blüte kurz vor der Knospung


Die wichtigste Basiskompetenz für ein effizientes Leben ist wahrscheinlich die Fähigkeit, Probleme zu lösen.
Doch Probleme erscheinen immer erst einfach, wenn sie in Einzelteile zerstückelt und völlig aufgelöst am Boden liegen. Vorher türmen sie sich als dunkle Klötze himmelhoch auf und versperren den Lebensweg auf mehr oder weniger breiter Linie.
Wie geht man sie am besten an? Wie ein Entdecker vor einer Pyramide.

Erforsche dein Problem
Je genauer du über dein Problem Bescheid weißt, desto weniger Angst hast du vor ihm. Versuche, herauszubekommen, wie hoch der dunkle Brocken genau ist, wann er gewachsen ist und wie lange er gebraucht hat. Wenn du die "Basiswerte" deines Problem erfasst hast, kannst du mit mutigeren Schritten an die Erforschung des Innenlebens gehen. Untersuche die Oberfläche auf Löcher. Gibt es Situationen, in denen das Problem überraschend nicht auftritt? Frage andere Forscher. Vielleicht hatten sie schon einmal einen ähnlichen Fall - frage sie nicht nach der Lösung, sondern wie sie ihren Klotz erforscht haben und was dabei herausgekommen ist. Ein Prozess ist viel lehrreicher als ein Endergebnis. Dann kannst du dich an den Kern wagen. Finde heraus, wie die vielen Schichten gewachsen sind, folge den engen Lücken und dringe letztendlich zum kleinen Kern vor. Die Ursache für diese große, dunkle Blockade kann beispielsweise ein prägendes Erlebnis in der fernen Vergangenheit oder auch nur ein fehlendes Talent von dir sein.

Beseitige den Kern
Hier ist es meistens dunkel, und du weißt daher partout nicht, was du mit diesem empfindlichen Teil anstellen sollst. Probiere am Besten etwas total ungewöhnliches, etwas, das du noch nie probiert hast. Versuche, den Kern einfach wegzutragen, kaputt zu machen oder mit Seife zu waschen. Alles kann funktionieren - und je verrückter die Lösung ist, desto sicherer ist dir die Wirkung. Höre auf dein Bauchgefühl, aber laß der Angst keinen Spielraum. Hier sind Taten angesagt.
Sobald du den Kern entfernt hast, brauchst du nur noch einige Tage warten. Vertraue darauf, daß die Existenzgrundlage des Blocks verschwunden ist, und der Rest fällt von selbst in sich zusammen. Entschuldigungen trudeln ein, neue Gelegenheiten strömen heran und deine Gesamtsituation hat wieder eine große Zukunft.

Neue Probleme suchen
Steve Jobs meinte einmal, daß er gern Fehler mache. Irgendwann passiere dieser Fehler ohnehin, und je früher etwas schief gehe, desto harmloser wären die Auswirkungen. Eine abbröckelnde Farbe bei dem Prototyp eines Handies ist ärgerlich. Verträge müssen neu geschlossen werden, die Lieferzeiten verlängern sich. Doch wenn der Fehler erst nach der Massenproduktion und dem Verkauf auffällt, steht das ganze Unternehmen auf dem Spiel.
Fürchte dich nicht vor den Problemen, die vor dir stehen. Im Gegenteil - freue dich über jedes einzelne von ihnen. Nie wirst du jünger und flexibler sein als jetzt, und nie wirst du mehr Energie haben, um dich an die Problemlösung zu machen. Und - nie wieder wird dieses Problem so wenig Schwierigkeiten machen wie jetzt.
Und wenn du gerade Kraft und Motivation zur Lösung hast, kannst du sogar beginnen, neue Probleme aktiv zu suchen. Trau dich ruhig schon einmal an Blockaden heran, die erst einige Kilometer weiter auf deinem Lebenspfad liegen. Sie werden sie dir später, in härteren Zeiten, schon einmal nicht mehr im Weg stehen.

Meditation
Für emotionale Schwierigkeiten greifen die ganzen rationalen Techniken natürlich nicht. Hier greife ich ganz gerne auf die schlichte Meditation zurück. Emotionale Probleme basieren meistens auf einem Mißverständnis in der Kommunikation, einer eingeschränkten Sichtweise oder - im schlimmsten Fall - in einer Differenz der persönlichen Werte und Glaubenssätze. Entkoppelt man sich von der eigenen Sichtweise und versucht, sich in die Situation selbst hineinzufühlen, hat man gute Aussichten auf neue Erkenntnisse. Diese, klug (rational) eingesetzt, helfen zumindest mir über die größeren Krisen hinweg.
Als ich mit Meditation noch nichts anfangen konnte, hat mir in dem Punkt die Diamond-Technik sehr weitergeholfen. Einfach mal ausprobieren!

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